Meine Ausdrucksmittel waren nach dem Studium Malerei, Zeichnung und raumgreifende Environments. Seit 1986 kamen Entwürfe für die serielle Produktion von Teppichen für die Firma Toulemonde-Bochart in Paris und Teppichböden für Vorwerk dazu.

Die ersten Teppichentwürfe gingen aus von früheren Zeichnungen, in denen meine Schrift eine große Rolle spielt und auch vom malerischen Interesse an Farbe. Die Herkunft aus Zeichnung, Schrift und Malerei ist deutlich erkennbar. Es ist deshalb kein Zufall, dass die ersten Teppiche aus Paris und auch die später in Mailand für Driade realisierten Teppiche gut als Wandbehänge funktionieren. Die frühen Teppiche aus Paris wurden in Belgien auf dem Jacquard-Webstuhl seriell hergestellt. Diese Maschine ist heute zwar fähig, auch feine Zeichnungen in das Teppichgewebe zu übertragen, aber sie muss den vorliegenden Entwurf jeweils dort leicht verändern, wo nicht horizontale oder vertikale Linien oder Flächen den Entwurf bestimmen. Alle gebogenen oder sonst freien Linien werden in winzige vertikale oder horizontale Treppchen aufgelöst. Diese technischen Gegebenheiten haben meine „Handschrift“ etwas verändert, sie hatte nicht mehr den Schwung, der mir vertraut und lieb war. Dynamische Linien waren jetzt nur noch aus großer Entfernung als solche zu erkennen, aus der Nähe sah man die unendlich vielen, kleinen Treppenstufen aus denen die Maschine die Linie simulierte.

Aber ich konnte den Entwurf mit meiner „Handschrift“ zehnfach vergrößert anschauen. Das gefiel mir gut, und ich fand, dass sich die Komposition auch in der Vergrößerung gut hielt. Es gefiel mir auch, dass es eben nicht nur das Unikat gibt, sondern sehr viele gleiche Teppiche, mit denen die unterschiedlichsten Käufer sich auf ihre eigene Art einrichten würden.

In der nächsten Entwurfsphase habe ich das Schwergewicht dann eher auf Farbflächen gelegt.

Seit 1995 werden meine Entwürfe für Driade von Hand gefertigt und können am Boden liegen oder in großen Räumen als Wandteppiche dienen.