Linde Burkhardt Texte

„Invenzionie decorative“

Rom/Ciampino 2006

Alessandro Mendini
Katalog zur Ausstellung

[…] Die Neigung von Linde Burkhardt zum Dekor ist ein Phänomen von großem Interesse. Das zeigt auch diese Serie von großen Tellern, die sie selbst ausgeführt hat, wobei die Keramik als Basis dient. […] Die Farben, Techniken und die Brennvorgänge sind ihr vertraut und haben die Virtuosität der Dekore und Zeichen begünstigt, die sich mit einer wirklich bewundernswerten Gewandtheit auf den runden Oberflächen entfalten.

Es treten hier Lindes typische Zeichen in Erscheinung: lange und gerade Linien, Kratzer, Wellen, Punkte, kleine Kreise, fließende Bänder, gebogene Linien, abstrakte Zeichen der verschiedensten Art. Sie erzeugen Farben und Situationen, die bemerkenswert figurative Suggestionen hervorrufen. Da ist nichts symbolisch. Vielmehr wird ein leichtes Alphabet entwickelt, welches eine fruchtbare und dynamische Aktivität entfaltet: eine Farbwelt, eine Vision, welche in der modernen, ornamentalen Tradition Mitteleuropas begründet ist und einem auch ein wenig italienischen Farbempfinden. […]