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Linde Burkhardt: „IN DUE“ Stahl + Keramik 2001, in „ABITARE“ Alessandro Mendini |
„Materialien miteinander zu verbinden ist so, wie wenn man Klangfarben miteinander verknüpft.Es ist so, wie wenn man Geschmacksempfindungen miteinander kombiniert.“
Es ist nicht einfach, ein Projekt des keramischen Handwerks so anzulegen, dass eine Methodologie erkennbar wird, die die Erscheinungsform der Objekte so angeht, dass die Grenzen der elementaren, plastisch formenden Gesten des „Handgemachten“ überwunden werden . Und umgekehrt, wenn man eine solche Methologie gefunden hat, ist es schwierig die implizit vorhandene Kälte zu überwinden,die diese Entwurfsmethode mit sich bringt. In der erstaunlichen Reihe von Vasen, die sie vor kurzem geschaffen hat, ist Linde Burkhardt die Überwindung dieses Widerspruchs auf poetische Weise gelungen. Diese Arbeit stammt aus der Zeit, als Linde die Alessi-Werke intensiv frequentierte. Ihr Ziel war es, das Material Keramik so unter die Lupe zu nehmen, dass deutlich würde, unter welchen Voraussetzungen und mit welcher Logik eine neue Serie von Objekten aus Keramik in den Alessi-Katalog würde Eingang finden können. Ihre Intuition war in zweifacher Hinsicht genial: Erstens hat sie an Objekte aus gemischten Materialien (Stahl plus Keramik) gedacht, und zweitens hat sie Teilstücke aus Stahl von Objekten benutzt, die Alessi mit anderen Funktionen bereits produzierte. Der intuitive Aspekt der Formen von Lindes neuen Vasen wurde methodologisch in die Teilstücke aus Stahl eingebettet, die die notwendigen und inspirierenden Elemente des ganzen Vorhabens waren. Es ist offensichtlich, dass diese Formel einen kontinuierlichen Akt der Vervielfältigung, und die Erfindung von Formkombinationen bis ins Unendliche erlaubt. So ist eine ständig wachsende Familie von Gefäßen entstanden, deren weiteres Wachstum eine Willensentscheidung ist: hohe und niedrige, breite und kleine Vasen, Tafelaufsätze usw. Alle diese Gegenstände bieten eine doppelte Interpretationsmöglichkeit, welche das Resultat zweier Komponenten und zweier Präzisionsniveaus sind: das industrielle (Stahl) und das handwerkliche (Keramik). Und dann die faszinierende Phase der Dekoration der Keramikteile jedes einzelnen Objekts. Nach den Monaten bei Alessi, verbrachte Linde weitere Monate in einer erlesenen Werkstatt im Veneto, wo sie das Studium von Techniken, Verfahren, Farben, Glasuren und Graffiti vertiefte, um die Texturen der Keramikteile ihrer Objekte, im Zusammenspiel mit den leuchtenden und glänzenden Oberflächen aus Stahl, besser charakterisieren zu können. Daraus resultiert nun gerade eine Art gestalterischen Wunders, das sich über jede Vase legt und das als Ergebnis dieser Techniken anzusehen ist, welches aber auch als Verdienst der Bravour zu verstehen ist, die Linde als Malerin, und Gestalterin von Teppichen und Vorhängen, bis hin zu Laminaten und Porzellan und anderem mehr, immer zu eigen war. Dieses neue Projekt von Linde Burkhardt ist wirklich beispielhaft: in seiner aktuellen Verknüpfung von Hand- und Industriearbeit und in der zarten aber entschiedenen Weiblichkeit der erreichten ästhetischen Wirkung: ein Ergebnis und ein Vorgang, die beispeilhaft sind. |
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